Am 1. August feiern wir Lughnasadh, eines der acht Jahreskreisfeste, das uns daran erinnert, die Früchte unserer Arbeit zu würdigen – im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Es markiert den Beginn der Erntezeit und lädt dazu ein, innezuhalten, Dankbarkeit zu zeigen und Kraft für die kommende Zeit zu schöpfen.
Die Ursprünge von Lughnasadh
Lughnasadh hat seinen Ursprung in der keltischen Tradition. Es wurde zu Ehren des Gottes Lugh, eines Gottes des Handwerks, der Künste und des Könnens, gefeiert. Gleichzeitig ehrte man in diesem Fest auch die Erde, die ihre Gaben schenkte, und die Ahnen, die den Boden dafür bereitet hatten. Spiele, Tänze und das Teilen der Ernte standen im Mittelpunkt.
Mit der Ausbreitung des Christentums wurde das Fest teils in das „Lammas“-Fest integriert. Lammas (vom angelsächsischen hlaf-mas, „Brotmesse“) war eine Feier des ersten gebackenen Brotes aus der neuen Ernte, das in der Kirche gesegnet wurde.
Lughnasadh heute – ein Fest der Fülle
Auch ohne Getreidefeld oder Vieh kannst Du Lughnasadh in Deinem Alltag feiern. Es geht darum, den Übergang vom Hochsommer in die spätere Jahreszeit bewusst zu erleben. Diese Zeit des Jahres lädt dazu ein, über Erfolge und Herausforderungen nachzudenken – und sich zu fragen: Was habe ich in diesem Jahr schon „geerntet“?
Ob in Form eines geselligen Festes oder eines kleinen persönlichen Rituals – Lughnasadh bietet Raum für Dankbarkeit und eine bewusste Verbindung zur Natur.
Hier ein paar Vorschläge, wie Du Lughnasadh gestalten kannst:
1. Zeit für ein saisonales Festessen
Der Hochsommer schenkt uns reife Früchte, frisches Gemüse und würzige Kräuter. Nutze die Gelegenheit, ein einfaches, saisonales Essen zuzubereiten. Selbst gebackenes Brot oder ein Kuchen mit Beeren passt wunderbar, aber auch ein Salat mit frischen Zutaten aus deiner Region kann Teil der Feier sein.
2. Reflexion und Dankbarkeit
Nimm dir einen Moment Zeit, um zu überlegen, was in den letzten Monaten gelungen ist. Welche Projekte haben sich entwickelt? Welche Beziehungen bereichern dein Leben? Schreibe deine Gedanken auf oder sprich sie bei einem Spaziergang aus – diese bewusste Reflexion schafft Klarheit und Fokus.
3. Ein einfaches Naturritual (ganz ohne viel Aufwand)
Das folgende Ritual verbindet dich auf eine leichte, aber wirkungsvolle Weise mit der Natur:
- Materialien: Eine Handvoll Getreide- oder Sonnenblumenkerne, ein Stück Papier oder Stoff und ein Stift.
- Anleitung: Schreibe auf das Papier, wofür du in diesem Jahr besonders dankbar bist, und wickle die Kerne darin ein. Lass sie draußen an einem Ort zurück, an dem sie vielleicht keimen oder von Tieren gefressen werden können. Dieser kleine Akt symbolisiert, dass Dankbarkeit weitergegeben wird und Neues entstehen kann.
Drei Kräuter für Lughnasadh
Räucherrituale und Kräuter haben seit jeher eine Verbindung zu den Jahreskreisfesten. Für Lughnasadh sind besonders geeignet:
- Sonnenblumenblüten – Sie stehen für Lebensfreude, Stärke und Verbundenheit mit der Sonne. Ihre leuchtenden Blütenblätter eignen sich wunderbar als Räucherwerk oder Dekoration.
- Kamille – Sie bringt Harmonie und Gelassenheit in dein Ritual und erinnert uns daran, Ruhe in die Fülle des Sommers zu bringen.
- Salbei – Ein Kraut der Reinigung und des Schutzes, das sich perfekt eignet, um Altes loszulassen und Platz für Neues zu schaffen.
Lughnasadh erinnert uns daran, die Zyklen des Lebens bewusst wahrzunehmen und zu feiern – von der Saat bis zur Ernte. Es lädt ein, innezuhalten, dankbar zu sein und voller Zuversicht in die nächste Phase des Jahres zu starten.
Ob bei einem kleinen Ritual, einem Festessen mit Freunden oder einem Spaziergang in der Natur – feiere, was du erreicht hast, und schöpfe Kraft für das, was kommt.
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